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Corona-Express

Verantwortlicher Autor: Wolfgang Weichert Stuttgart, 03.08.2020, 12:50 Uhr
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Gedränge beim Ersatzverkehr
Gedränge beim Ersatzverkehr  Bild: Wolfgang Weichert

Stuttgart [ENA] Wenn die Stuttgarter-Straßenbahnen-AG einen Schienenersatzverkehr einrichtet, sollte man zu Corona-Zeiten einfach mal im Vorfeld rechnen, damit der Schienenersatzverkehr nicht zum Corona-Express mutiert. Wenn man die Fahrgäste von 2 Stadtbahnen in einen Gelenkbus verfrachten möchte, wird es doof.

Wenn man auf einer der viel befahrensten Strecken (Gerlingen-Fasanenhof) einen Bus-Ersatzverkehr einrichtet, sollte man bedenken, wieviel Kapazität man in den Bussen benötigt. Wenn ich eine Stadtbahn mit 2 Wagen (DT 8) und somit einer Kapazität von 108 Sitzplätzen und 414 Stehplätzen durch einen Bus ersetzen möchte, reicht ein Gelenkbus mit 46 Sitzplätzen und 96 Stehplätzen nach Adam Riese nicht aus. Wenn ich dann noch die Kapazitäten einer Stadtbahn mit 1 Wagen auch noch dazu in den Bus verfrachtet, wird es nicht besser.

Jetzt berücksichtige man noch die Zeiten von Corona. Da sind die Stadtbahnen nicht ganz ausgelastet. Also gehen wir mal von einer Auslastung von 2/3 aus. Ergibt bei der „großen“ Stadtbahn 72 belegte Sitzplätze und bei der „kleinen“ Stadtbahn 35 Sitzplätze. Gesamt 107 Fahrgäste. Jetzt packt man diese in den Gelenkbus, dann wird es auch jetzt noch sehr eng. Anmerkung: Die belegten Stehplätze wurden hier nicht einmal berücksichtig). Diese Berechnung erfolgte aufgrund wochenlanger Erfahrung zu Zeiten zwischen 06:00 und 7:30 Uhr. Da helfen weder Durchsagen an den Haltestellen, bitte halten sie 1,50 Abstand und tragen die Mund- und Nasenschutz. Da hilft auch keine Stadtbahn, die mit imaginären Masken an der Vorder- und Rückseite angemalt ist.

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