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Staatsoper Wien: Eiserner Vorhang 2019

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 10.10.2019, 18:38 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 6971x gelesen

Wien [ENA] Für den zweiundzwanzigsten Eisernen Vorhang an der Wiener Staatsoper wählte die Jury die österreichische Künstlerin Martha Jungwirth aus. Ihr Werk "Das Trojanische Pferd" kann vom Publikum bis zum Saisonende vor und nach den Aufführungen gesehen werden. "Eiserner Vorhang" ist eine vom museum in progres konzipierte und realisierte Ausstellungsreihe für zeitgenössische Kunst.

Und nicht ganz unwesentlich für den Kunstmark ist die Tatsache, dass am 27.November 2019 im Auktionshaus Kinsky das Hauptwerk "Das Trojanische Pferd" von Martha Jungwirth versteigert wird. Schätzwert € 60.000 - 100.000. Die Hälfte des Verkaufserlöses geht an das Kunstprojekt Eiserner Vorhang. Am 10. Oktober war es soweit. Bei einer Presse-Präsentation in der Wiener Staatsoper mit Direktor Dominique Mayer, wurde das Geheimnis gelüftet und der Eiserne Vorhang zum ersten mal herabgelassen. Ein riesengroßes "Pferd", oder wenigstens eine Ahnung davon, luftig, großzügig in der Pinselführung, farblich fast wie mit Blut gemalt, schwebend, aufdringlich in seiner Größe, aber in seiner Zerbrechlichkeit auch wieder liebenswert..

Ein Etwas, dass in der Auflösung begriffen ist und doch Martha Jungwirths Trojanisches Pferd ist. Nicht weniger dissoziativ präsentierte die zweite "Große Dame" der österreichischen Kulturszene, die 95-jährige Schriftstellerin Friederike Mayröcker, einen assoziativen Text zum Kunstwerk, der eher seherisch meditiert als komponiert ist. "ein trojanisches Pferd im Gebüsch oder, der eiserne Vorhang, des Winters" ist ein eigenartiger Text, in seiner Abgründigkeit variert er das Thema Pferd, ein mit Angst, Ahnungen und Bedeutungen besetztes "Gedicht", zerrissen und zerschlagen, aus alten Zeiten hervorgewürgt und doch hinübergerettet ins Hier und Jetzt von niemanden geringerem als von Friederike Mayröcker.

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