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Gedanken zu Robert Hamerling

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 25.03.2021, 08:23 Uhr
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Wien [ENA] Robert Hamerling (1830-1889) hat sich mit seinem historischen Roman "Apasia" sehr hoch hinaufgewagt in den Olymp der Dichtkunst, dort wo das Leben fast nur noch dufted und das Schöne und Edle sich wie ein Schleier über alles Verwesende legt. Hamerling öffnet uns den Blick für eine klassische Welt, in der für einen Moment der Zeitgeschichte, Menschen wie Perikles, Anaxagoras und die Philosophin Apasia zusammentreffen.

Fast schweben sie in einer Wolke von Eleganz und Weisheit und verzaubern die Welt um sie herum. Der Dichter hat diesen Zauber eingefangen und in seinem Roman "Apasia" vermittelt. Herausgekommen ist dabei eine klassisch anmutende, fein komponierte Prosa, die sich immer wieder in die Poesie verliebt. Erstaunlich aber ist, dass seine so fein gesponnene Sprache und Thematik, die sich um Wahrheit bemüht, angenommen wurde und sich großer Beliebtheit erfreute. Ein Hauch von echter Klassik wehte damals, im 19.Jahrhundert durch Österreich und wie ein zarter Blütenduft im Frühling wurde er freudig eingeatmet. Ganz anders präsentiert sich aber sein Epos "Ahasverus in Rom". Eine Orgie der Grausamkeit entwickelt sich im Kapitel "Der Brand".

Und das in einer Sprache in Versen, die die Wollust des Nero-Dionysos feiert, der das brennende Rom und die Zerfleischung von Christen durch wilde Tiere in der Arena als schaurig-schönes Schauspiel inszeniert. Die Assoziation für den römischen Nero mit der Figur des "Ahasver", also dem ewigen Juden, ist vielleicht nur ein gewagter Gedankensprung, der nicht wirklich den Sinnzusammenhang erhellt. Robert Hamerling ist 1830 in Niederösterreich als Sohn eines verarmten Webers geboren. Er fühlte sich durch den Besuch des Gymnasiums sehr bald zur klassischen Philologie und Philosophie hingezogen. Zuerst als Lehrer in Graz und Triest tätig, widmete er sich später ganz der Dichtkunst und wurde zu einem der meistgelesenen Autoren seiner Zeit.

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